Im Jahr 1859 entstand aus den Erkenntnissen des späteren Friedensnobelpreisträgers Henry Dunant bei der Schlacht von Solferino die Idee des Roten Kreuzes, einer organisierten Hilfseinrichtung für Verwundete und Verletzte. Baden unterzeichnete unter der Großherzogin Luise als erster Staat die Internationalen Genfer Konventionen für Verwundete und Verletzte und gehörte somit zu den Gründungsmitgliedern. Zur gleichen Zeit wurde in Karlsruhe der Badische Frauenverein gegründet.
Nach den Wirren des Krieges von 1870/71 begann man in vielen Ortsteilen und Städten mit der Gründung von örtlichen Sanitätsgruppen. So wurde auch in Durlach die Notwendigkeit solcher örtlicher Gruppen gesehen, um die Zivilbevölkerung besser versorgen zu können.
Im Jahre 1891 wurde daher in Durlach auf Anregung des Militärvereins eine öffentliche Unterrichtung in Erster Hilfe unter dem Namen "Sanitätskolonne der Militärvereine" ins Leben gerufen. Erster Leiter dieser Sanitätskolonne war Reallehrer Römele. Die inzwischen gewachsene Durlacher Organisation wurde mit Beschluss des Abgeordnetentages des Badischen Militärvereins am 18.06.1911 in Heidelberg als Sanitätskolonne dem Deutschen Roten Kreuz unterstellt. Zusammen mit den Bereitschaftsärzten Dr. Blesch und Dr. Geyer fungierte Max Eglau als erster Kolonnenführer, dem 1913 Gustav Fader folgte. In diesen Jahren wirkten Dr. Deis, Dr. Schlemmer und Dr. Hoppe als Bereitschaftsärzte.
Eine erste große Bewährungsprobe überstand die Gruppe in den Jahren des Ersten Weltkrieges, als freiwillige Helfer der Gruppe dem Feldlazarett und dem Bahnhofsdienst zur Verfügung gestellt wurden. Im Jahr 1923 übernahm Ernst Derrer das Amt des Kolonnenführers, dem 1929 Rudolf Meier folgte. Der damalige ärztliche Betreuer und Chefchirurg des Durlacher Krankenhauses, Dr. Alfred Ribstein, hat bis zu seinem frühen Tode im Jahre 1939 in vielen Erste-Hilfe-Kursen hervorragende Arbeit für die Weiterentwicklung der Ortsgruppe Durlach und für die Ausbildung der Bevölkerung geleistet.
Seit 1931 besteht ebenfalls eine weibliche Bereitschaft, die aus dem Badischen Frauenverein hervorgegangen ist. Zusammen mit den verbliebenen männlichen Kameraden wurden diese weiblichen Helferinnen auch in den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges zu Luftschutz-, Lazarett- und Bahnhofsdienst eingesetzt. Hauptsächlich hat sich dabei die Arbeit auf Evakuierungs- und Verpflegungsmaßnahmen in Durlach und Karlsruhe konzentriert.
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